
Wohnträume und Wohnrealitäten
Wohnen in der Schweiz ist ein facettenreiches Thema mit überraschenden Zahlen, unerwarteten Trends und spannenden Entwicklungen. Wie viele Schweizerinnen und Schweizer tatsächlich im Eigenheim leben, was eine Wohnung heute kostet und warum fast jeder Dritte umzieht – eine Entdeckungsreise durch die helvetische Wohnlandschaft.
Schweizer Wohnwelt
Wohnen ist mehr als nur ein Dach über dem Kopf – es ist Ausdruck von Lebensstil, persönlichen Träumen und gesellschaftlichen Veränderungen. Die Schweizer Wohnlandschaft spiegelt diese Dynamik wider: zwischen Tradition und Moderne, zwischen Eigenheim und Miete, zwischen städtischer Verdichtung und ländlicher Weite.
Facts & Figures rund um das Wohnen in der Schweiz
Mietwohnungen dominieren
Die Schweiz hat eine der niedrigsten Wohneigentumsquoten weltweit. Nur etwa 36 % der Bürgerinnen und Bürger besitzen ein eigenes Zuhause, während in der EU fast 70 % in Eigentumswohnungen oder Häusern leben.
Wunsch nach Wohneigentum
Rund 70 % der Schweizerinnen und Schweizer wünschen sich ein Eigenheim, obwohl sich nur ein kleinerer Teil diesen Traum verwirklichen kann.
Steigende Immobilienpreise
Insgesamt stieg der Preis für ein Einfamilienhaus in der Schweiz in den letzten 20 Jahren von etwa 600’000 bis 700’000 Franken auf etwa 1’200’000 bis 1’500’000 Franken, was einen Anstieg von rund 70 bis 120 % bedeutet.
Viel Raum zum Wohnen
Die durchschnittliche Wohnfläche pro Person liegt in der Schweiz bei rund 50 Quadratmetern, was im Vergleich zu den Nachbarländern grosszügig ist. In Deutschland sind es etwa 46 bis 48, in Frankreich 40 bis 45 und in Italien 35 bis 40 Quadratmeter.
Mittelgrosse Wohnungen bevorzugt
Rund 40 % der Wohnungen in der Schweiz sind 3- oder 4-Zimmer-Wohnungen. Kleinere 1- und 2-Zimmer-Wohnungen machen etwa 20 % des Gesamtbestands aus, während Wohnungen mit 5 oder mehr Zimmern rund 30 %
ausmachen.
Zunahme von Einpersonenhaushalten
Der Anteil der Einpersonenhaushalte ist stark gestiegen. Heute leben fast 36 % der Schweizer Bevölkerung allein, während es in den 1970er-Jahren nur rund 20 % waren. Dieser Trend ist besonders in Städten ausgeprägt.
Steigende Mietkosten
In der Schweiz geben Mieterinnen und Mieter im Durchschnitt 40 % ihres Einkommens für das Wohnen aus. Vor 20 Jahren lag die Durchschnittsmiete für eine 4-Zimmer-Wohnung in der Schweiz bei etwa 1000 bis 1200 Franken pro Monat. Heute liegt sie bei rund 1600 Franken.
Hohe Umzugsquote
Jährlich wechseln rund 20 % der Schweizerinnen und Schweizer den Wohnort. Studium, berufliche und familiäre Veränderungen sowie steigende Mietpreise führen dazu, in neue Wohnungen oder andere Regionen zu ziehen.
Kurze Wohndauer
In der Schweiz ziehen Menschen im Durchschnitt alle 7 Jahre um – häufiger als in anderen europäischen Ländern. Diese Mobilität widerspiegelt die Flexibilität in Bezug auf das Wohnen, gleichzeitig stellt sie die Herausforderung, immer wieder ein neues Zuhause zu schaffen und sich in der neuen Umgebungen einzuleben.
Quellen
- Bundesamt für Statistik
- Die Volkswirtschaft
- Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung
- GFS Bern
Welche Fakten rund um das Wohnen in der Schweiz überraschen euch?
Dieser Text ist erstmals als Titelgeschichte im Magazin active & live erschienen.
Weitere spannende Beiträge rund um das Thema Wohnen:
2 Kommentare
Mesalunita
13. Februar 2025 at 10:38Hi, ich finde die Aufstellung schon mal spannend zu lesen. Auch der Vergleich zu Deutschland ist gut. Wenn ich überlege, dass ich in meinem Leben bisher 4x umgezogen bin, habe ich rechnerisch bereits 10 Jahre zu lange an einem Fleck gewohnt. Wird dann bei euch auch jedes Mal komplett neu eingerichtet oder ziehen die Möbel dann vermehrt auch jedes Mal mit? Und gibt es einen Grund für die vermehrten Einfamilienhaushalte?
Rita Angelone
13. Februar 2025 at 11:12Liebe Mesalunita, danke für deine Zeilen! In der Regeln nehmen wir die Möbel in der Schweiz jeweils mit, wenn wir umziehen – ausser der Küche 🙂 Wenn du „zu lange“ an einem Ort gewohnt hast, heisst das doch, dass es dir dort gefällt, oder? Das ist doch super! Herzlicher Gruss aus Zürich, Rita